Boot fahren in Köln: Revier-Guide und die schönsten Sehenswürdigkeiten
- ONWATER
- 20. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Köln ist nicht nur für seinen imposanten Dom und das bunte Karnevalstreiben bekannt – auch das Boot fahren auf dem Rhein ist ein echtes Highlight. Die Stadt bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, die Gegend aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben. Doch bevor du loslegst, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest, um sicher und entspannt auf dem Wasser unterwegs zu sein. In diesem Blogpost geben wir dir wertvolle Tipps, zeigen dir die schönsten Ecken, die du mit dem Boot erkunden kannst, und informieren dich über alles Wichtige rund um den Bootsführerschein und die besten Anlegestellen.

Der Bootsführerschein: Was du brauchst, um in Köln Boot zu fahren
Um in Köln mit dem Boot auf dem Rhein zu fahren, brauchst du theoretisch keinen Bootsführerschein. Ob du einen brauchst, hängt von der Art des Bootes ab, das du fahren möchtest. Du brauchst den Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen), wenn:
Du Boote mit einer Motorleistung von mehr als 15 PS fahren und auf Seeschifffahrtsstraßen und in Küstengewässern innerhalb der 3-Seemeilen-Zone unterwegs sein willst.
Mit diesem Führerschein darfst du kleine Sportboote bis zu 15 Metern Länge sowohl auf Binnengewässern als auch auf den größeren Gewässern wie dem Rhein fahren. Weniger als 15 PS sind frei - aber auch schnell unsicher und vor allen Dingen langweilig!
Wenn du ein führerscheinfreies Boot steuerst, wie etwa ein Kajak oder Kanu, achte darauf, dass du trotzdem die Verkehrsregeln wie Vorfahrt und Ankerplätze auf dem Wasser kennst. In Köln ist die Strömung des Rheins sehr stark. Hier brauchst du ein Boot mit etwas mehr PS, um gegen sie anzukommen. Daher fahr am besten nicht ohne Schein!
Beispiel-Route durch das Revier
Hast du den Bootsführerschein in der Tasche, kann das Bootsvergnügen losgehen. Anhand einer Beispiel-Route zeigen wir dir gute Anlegenstellen, Restaurants und Sicherheitstipps.
Fähren, Freizeitinsel und chillige Ankerplätze
Los geht's bei Kilometer 672 – kurz hinter dem Godorfer Industriehafen erreichst du bei Rheinkilometer 672 das Kölner Stadtgebiet. Auf der linken Seite grüßt der Stadtteil Sürth mit einem kleinen Sandstrandabschnitt. Schon bei Kilometer 675 findest du das Sürther Bootshaus – mit Steganlage und einem Restaurant mit Rheinblick. Anlegen kannst du dort nach telefonischer Absprache unter 02236-3316638.
Flussabwärts geht’s vorbei an der Sürther Promenade zur ersten von drei Fähren im Kölner Abschnitt: Die Personenfähren „Krokodil“ und „Krokolino“ pendeln zwischen März und Oktober zwischen Weiss und Zündorf.
Rechtsrheinisch liegt bei Kilometer 677,3 der Zündorfer Hafen – direkt an der beliebten Freizeitinsel Groov mit Restaurants und Biergarten. Auch hier solltest du einen Liegeplatz vorher unter 02203-55023 anfragen.
Auf der linken Seite findest du den Weisser Bogen – eine naturbelassene Uferlandschaft mit Wiesen, Feldern und einem langen Steinstrand. Das Fahrwasser ist hier steuerbordseitig betonnt. Zwischen den Tonnen lässt es sich bei ruhiger Lage gut ankern, allerdings nur bei ausreichendem Tiefgang.
Kulinarische Stopps & Action auf der Wassersportstrecke
Kurz vor der markanten Rodenkirchener Autobahnbrücke (Kilometer 683) erwarten dich gleich drei Gastronomien mit eigenem Bootssteg – ideal für eine Pause mit gutem Essen und Rheinblick:
MS Bootshaus: 0221-395184
Bootshaus Albatros: 0221-3508589
Alte Liebe: 0221-392361
Rechtsrheinisch beginnt hier außerdem Kölns einzige Wassersportstrecke (Kilometer 680–683,4). Ideal für sportliche Einlagen – aber aufgepasst auf andere Nutzer.
Eventschiffe, Buhnen und spannende Strömungen
Hinter der Brücke findest du auf der linken Seite das Eventschiff „Rhein Roxy“ – hier ist auch der Bootsverleih ROXYBOOT und wir von ONWATER zu Hause. Gegenüber auf den Poller Wiesen kannst du zwischen den Buhnen ankern – aber Vorsicht: unmarkierte Buhnen und Sandbänke sind hier tückisch. Buhnen sind Bauwerke, die vom Ufer aus quer in ein Gewässer (Fluss oder Meer) hineinragen, um den Uferverlauf zu schützen oder die Strömung zu regulieren.
Bei Kilometer 685,7 – kurz vor der Südbrücke – gibt’s eine Autokranstelle für die Berufsschifffahrt, die du unbedingt freihalten musst. Hier ist übrigens auch die tiefste und strömungsreichste Stelle des gesamten Kölner Rheinabschnitts. Also: Motor bereit halten, ordentlich Fahrt voraus und Kurs halten!
Architektur, Altstadt und Anlegen im Rheinauhafen
Ab jetzt geht’s ins Herz von Köln. Am linken Ufer beginnt das Hafenviertel mit dem Hafenamt und den bekannten Kranhäusern. Bei Kilometer 687 unterquerst du die Severinsbrücke – der Bogen auf der Deutzer Seite ist für die Sportschifffahrt gesperrt.
Gleich danach liegt der Rheinauhafen – zu erkennen am Schokoladenmuseum. Die Einfahrt erfolgt durch eine Drehbrücke, Achtung auf den Drempel an Backbord. Im Hafen selbst gilt 4 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Hafenmeister informiert dich unter 0152 21665098 über Liegeplätze, Tankstelle, Sanitäreinrichtungen und Öffnungszeiten.
Dom-Panorama und City-Flair
Weiter geht’s an der Altstadt vorbei durch die sogenannte „Deutzer Platte“ – bei viel Verkehr kann’s hier mal wellig werden. Bei Kilometer 688,5 ist er dann endlich da: der Kölner Dom. Ein echtes Highlight – und direkt danach kreuzt die nächste Personenfähre zwischen Altstadt und Deutz.
Am Tanzbrunnen (Kilometer 689) beginnt der Rheinpark mit Sandstrand. Hier ist auch nochmal ein Ankerstopp möglich – am besten bei niedrigem Schiffsverkehr.
Zoobrücke, Seilbahn und die letzte Badestelle
Bei Kilometer 690,1 unterquerst du die Zoobrücke – mit Blick auf den Kölner Zoo, die Claudiustherme und die Rheinseilbahn zwischen Deutz und Riehl.
Kurz darauf folgt die Einfahrt in den Mülheimer Hafen (Kilometer 691,5). Er ist Industriehafen, aber auch beliebt bei Freizeitkapitänen: Die Halbinsel im Hafenbecken ist einer der wenigen strömungsfreien Ankerplätze – und bis Ende 2024 die einzige erlaubte Badestelle im Rhein. Ab 2025 ist das Baden im Fluss generell verboten.
Niehler Hafen und das Ende der Kölner Strecke
Zurück auf dem Hauptstrom geht’s weiter entlang Mülheim und Stammheim, bis du bei Kilometer 695,8 den Niehler Hafen erreichst. Danach wechseln sich Industrie und Natur ab – bevor du bei Kilometer 705,3 das Kölner Stadtgebiet verlässt. Von hier aus erreichst du Düsseldorf flussabwärts oder Bonn flussaufwärts in nur 1,5 bis 2 Stunden – perfekte Ziele für den nächsten Abschnitt deiner Bootstour.
Weitere wichtige Tipps für das Boot fahren in Köln
Achte auf die Schifffahrtszeichen: Der Rhein ist ein stark befahrener Fluss. Wenn du auf dem Wasser unterwegs bist, solltest du unbedingt die Schifffahrtszeichen beachten, um Kollisionen mit größeren Schiffen zu vermeiden.
Wetterbedingungen im Auge behalten: Der Rhein kann je nach Wetterlage schnell hohe Wellen bekommen. Vergewissere dich vorab, dass das Wetter für deinen Bootsausflug geeignet ist und informiere dich über mögliche Warnungen.
Schwimmwesten und Sicherheitsausstattung: Auch wenn du ein erfahrener Bootsfahrer bist, solltest du niemals auf die Schwimmweste verzichten. Die Sicherheitsausstattung auf deinem Boot muss den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.
Stromschnellen und Strömung: Der Rhein hat an bestimmten Stellen eine starke Strömung. Wenn du nicht sicher bist, ob du mit deinem Boot die Strömung meistern kannst, suche dir ruhigere Gewässer.
Fazit
Boot fahren in Köln ist eine wunderbare Möglichkeit, die Stadt und ihre Umgebung von einer ganz anderen Seite zu erleben. Mit den richtigen Tipps und dem Bootsführerschein SBF Binnen kannst du deinen Ausflug auf dem Rhein sicher genießen. Egal, ob du vorbei an der Kölner Altstadt schipperst oder die ruhigeren Ecken rund um Rodenkirchen und die Rheininseln entdeckst – der Rhein bietet für jeden Bootsliebhaber unvergessliche Erlebnisse. Denk aber daran, die richtigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und auf die Schifffahrt zu achten, und dann steht einem tollen Tag auf dem Wasser nichts mehr im Weg!
NEU! Besuche uns in der ONWATER Bootsschule Köln. Willst du mehr zum Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) wissen, klick dich zu unserer Seite SBF Binnen.